Blutbuche - Geschichtswerkstatt Horn

Direkt zum Seiteninhalt
Heute erinnert nur noch ein - hinter Buschwerks versteckter - Baumstumpf von knapp 4 Metern Höhe an die einstmals prächtige Rotbuche (auch Blutbuche genannt), die bereits 1928 "als ein besonders charakteristisches Gebilde der heimatlichen Natur" unter Schutz gestellt worden war. Kein anderer Baum in Horn war so gut dokumentiert!
Auf dem Areal am Bauerberg stand seit dem 17. Jahrhundert der Hof von Jacob Behn. Seit 1740 gehörte der Hof der Familie Richters, dessen Nachkömmling Herrmann 1830 im Alter von nur 32 Jahren verstarb. Seine Witwe heiratete daraufhin am 8. Dezember 1832 den Bauern Hans Ernst Saalfeld. Aus Anlass der Feier pflanzten die beiden damals vor ihrem Haus die Rotbuche als Hochzeitsbaum, ein noch heute üblicher Brauch. Durch die Dokumentation dieses Ereignisses war das Alter des Baumes sehr genau zu bestimmen.
Am 22. Oktober 1928 wurde der Baum dann laut amtlichen Anzeiger Nr. 263 mit der Nr. 66 in die Denkmalliste eingetragen.
Zweimal schlugen Blitze derart ein, dass die Blutbuche ihre einstige Schönheit verlor. Weil die Schadstellen stark pilzbefallen waren, drohte 2006 im damaligen Zugang zu Post ein großer Ast abzubrechen. Am 29. Juni 2006 sollte die Blutbuche darum gefällt werden. Die spontanen "Rettungsaktivitäten" konnten leider nur das Allerschlimmste verhindern. Man einigte sich auf einen Stammrest von vier Metern Höhe als Erinnerung an den beliebten Baum. So verlor Horn am 7. Juli 2006 ein weiteres Denkmal.
Im Amtlichen Anzeiger Nr. 14 vom 19.2.2010 heißt es schlicht: "Wegen notwendiger Kappungsmaßnahmen ist die Eintragungsvoraussetzung entfallen."
Zurück zum Seiteninhalt