Fensterstücke - Geschichtswerkstatt Horn

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Fensterstücke

"Fensterstücke" von Malina Raßfeld
 

In der Projektserie "Fensterstücke" benutzt die Bühnenbildnerin Malina Raßfeld den theatralen Moment des hell erleuchteten Fensters auf der nächtlichen Straße, um in leerstehenden Ladengeschäften ein visuelles Erlebnis für vorbeieilende Passanten zu erschaffen. Dabei setzt sie sich intensiv mit dem Ort und seiner Geschichte auseinander und möchte so die städtische Umwelt, in der wir uns bewegen auf neue Weise erlebbar machen und reflektieren. Es entstehen Dioramen, die eine eigene Dramaturgie entwickeln und unvermittelt zum Innehalten und Betrachten anregen.
Das erste Projekt war vom 17.09. - 23.09 in der Horner Landstraße 196 zu sehen. Es setzte sich mit dem Leben der Anna Lühring auseinander, die im 19. Jahrhundert unter männlicher Identität in den Befreiungskriegen gekämpft hat und anschließend ein ärmliches, vereinsamtes Leben im Stadtteil Horn geführte. Ein spekulativer Nachbau ihrer Wohnung ludt dazu ein, dem leisen Verschwinden einer Frau nachzuspüren und wurde so zum Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung mit stereotypen Geschlechterrollen und Identität.

 

Die Geschichtswerkstatt Horn unterstützte Malina Raßfeld und ihr Projekt mit Bildmaterial und Informationen zu Lührings damaligen Wohnsitz Horner Landstraße 176. Diese Hausnummer existiert heute nicht mehr. Die Lage entspricht in etwa der jetzigen Nummer 192. An der linken Hauswand sind nocht heute die Bohrlöcher zu erkennen, an denen für viele Jahr eine Gedenktafel hing, die 1962 vom Horner Bürgerverein gestiftet wurde. Der Zufall wollte es, dass sich für das Projekt "Fensterstücke" nun eine Location nur wenige Meter von der Stelle fand, an der Anna Lühring von 1864 bis zu ihrem Tod wohnte.




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